Langgöns – Ausbau einer alten Fachwerkscheune zum Wohnraum

Übergangsbrücke – neue Verbindung zur ausgebauten Scheune
In Dornholzhausen, einem Ortsteil der Gemeinde Langgöns im Landkreis Gießen, haben wir den Auftrag zum Ausbau einer Fachwerkscheune zum Wohnraum erhalten. Die Scheune liegt durch einen Innenhof vom Haus getrennt.
Die Idee des Ausbaus haben die Bauherren schon lange verfolgt. Weil der neu geschaffene Wohnraum selbstgenutzt werden soll, war der Wunsch die Sanierung möglichst unter ökologischen Gesichtspunkten durchzuführen.
Langgöns – Sanierung feuchter Wände aus Bruchstein im Fachwerkhaus

Kalkputz – HAGA-Biotherm
Im ersten Schritt der Umbaumaßnahme wurden innerhalb der Scheune feuchte Wände aus Bruchstein saniert. Nachdem bauseits der alte, bröckelnde Putz abgenommen wurde, haben unsere Mitarbeiter den HAGA Biotherm® Isolier- und Entfeuchtungsputz aufgetragen.
Bei der Sanierung mit >HAGA Biotherm®< wird zunächst auf das Bruchsteinmauerwerk eine Schlämme aus HAGA Restaurierungsputz vorgespritzt. Sie sorgt für den folgenden Auftrag des Isolier- und Entfeuchtungsputzes für gute Haftung.
In der Scheune in Langgöns-Dornholzhausen wurde der HAGA Biotherm®-Putz in einer Schichtdicke von 60mm aufgetragen. Bei dieser Schichtstärke wird der Putz in zwei aufeinander folgenden Tagen in zwei Schichten aufgezogen.
Nachdem die Fläche 6 Wochen getrocknet hat, wurde Sie unter Einlage einer Gewebearmierung mit HAGA Einbettmörtel überputzt und abgefilzt. Nach erneuter Trocknungsphase wurde die Fläche mit der abriebfesten >Sumpf-Kalkfarbe< (pH-Wert >12) im Farbton weiß gestrichen.
Innendämmung mit DomoNatur® Leichtlehm in Langgöns-Dornholzhausen

Leichtlehm – ideal als Innendämmung für Fachwerkhäuser
Der Zustand von Fachwerkwänden, bestehend aus Holzständern und Gefachen, ist vor einer Sanierung oft in einem schlechten Zustand. Das trifft für die Qualität der Gefache eines Scheunengebäudes in der Regel auch zu. Zerklüftetes Innengefache aus Lehmsteinen oder Flechtwerk mit losem Putz oder zum Teil gänzlich ohne sind die Regel. Für den Fall empfehlen wir immer die Sanierung mit >Leichtlehm< zum Stampfen.
Die Innendämmung mit Leichtlehm hat den Vorteil, dass das plastische Material aus Lehm und einem leichtem Zuschlag sehr gut in unterschiedlichen Schichtdicken eingebaut werden kann. Diese Eigenschaft ist für die Dämmung von unebenen Außenwänden im Fachwerk vorteilhafter gegenüber andern Dämmstoffen mit gleicher Schichtdicke.
Vom Öko Bau-Zentrum wird DomoNatur® Blähglas Leichtlehmschüttung empfohlen und eingebaut. Das Produkt wird nach den Lehmbau-Regeln des Dachverband Lehm e.V. gemischt und hinter einer Gleitschalung in die Wandflächen gestampft. Im trockenen Zustand beträgt die Rohdichte der Leichtlehmschüttung aus Lehm und 2-16mm Blähglasgranulat ca. 520 kg/m³.
Innenwandschale aus Leichtlehm – Holzkonstruktion aus KVH

Innendämmung mit Leichtlehm
Vor dem Einstampfen wird zunächst aus trockenem Konstruktionsvollholz (KVH) eine ausgerichtete Lattenkonstruktion aufgebaut. Diese hat einen Abstand zur Außenwand, der später die Dämmdicke des fugenfrei eingebauten Leichtlehms bestimmt.
Nach einer Trocknungsphase wird die Fläche unter Einbindung einer Gewebearmierung 2-fach mit Lehmfeinputz verputzt und mit dem Schwammbrett fein abgefilzt. Nach einer weiteren Trocknungsphase erfolgte der Farbanstrich mit DomoNatur® >Lehmfarbe< weiß.
Scheunenausbau in Langgöns-Dornholzhausen – Neue Sprossenfenster aus Holz
Im Zuge der Sanierung wurden in die ehemalige Scheune auch neue Holzfenster und eine Durchgangstür eingebaut. Dafür musste teilweise das Balkenwerk der sichtbaren Fachwerkfassade verändert bzw. versetzt werden. Die weißen Fensterelemente haben Sprossen und sind aus Eichenholz gefertigt. Sie entsprechen optisch den Fenstern, die bereits im Wohnhaus eingebaut sind.
Beim Versetzten der Fachwerkkonstruktion wurden Eichenbalken benötigt. Für diese Ausführung halten wir aus dem Rückbau von alten Fachwerkhäusern 200-300 Jahre alte Eichenbalken bereit, die auch in Langgöns-Dornholzhausen eingesetzt wurden.
Die beim Umbau betroffenen Gefache der Fachwerkkonstruktion wurden mit Leichtlehmsteinen der Anwendungsklasse (AK) 1 und mit Leichtlehmmauermörtel neu aufgebaut.
Verbindungsbrücke zwischen Wohnhaus und ausbebauter Scheune

übergangsbrücke zur Scheune
Sowohl der bereits vorhandene Wohnraum im Haupthaus als auch die für den Ausbau vorgesehenen Räumlichkeiten der Scheune befinden sich im Hochparterre. Im Zuge der Sanierung wurden beide Teile durch einen Verbindungsgang verbunden.
Darüber hinaus wurde vom tiefer liegendem Hof auch eine Treppe errichtet, die über ein Podest an den Verbindungssteg anliegt. Als Material für die Verbindungsbrücke wurde dem Ensemble gerecht Altholz verwendet. Zwei 4m lange Holzbalken im Querschnitt von ca. 20x20cm bilden die tragende Konstruktion.
Zellulose-Dämmung für die Geschossdecke – Scheunenumbau in Langgöns

Dämmung Geschossdecke
Die Geschossdecke wurde in einer Stärke von 220mm mit Zellulosedämmung der Wärmeleitgruppe (WLG) 040 gedämmt.
Dabei wurde zunächst am Ende der aufliegenden Holzbalken umlaufend zur Begrenzung ein Stellbrett montiert. Unterhalb der vorhandenen Balken im Format 120x160mm wurde zusätzlich ein Konstruktionsvollholz (KVH) 60x40mm montiert, damit die Dämmstärke von 220mm erreicht werden konnte.
Unterhalb der Aufdoppelung wurde im ProClima System mit Intello + die >Luftdichtungsebene< erstellt. Die Intello+ ist eine Sicherheitsdampfbremse, die über einen variablen sd-Wert verfügt und damit dauerhaft die eingebaute Dämmung trocken hält.
Innenausbau – Deckenaufbau in Langgöns-Dornholzhausen

Dampfbremse mit Konterlattung
Im Achsabstand von ca. 50cm wurde unterhalb der Luftdichtungsschicht eine Konterlattung für die Innenverkleidung montiert. Als ausgerichtete Lattenkonstruktion dient sie als Traglattung für die Fermacell-Innenausbauplatten, die mit Systemschrauben montiert, fachgerecht verspachtelt und geschliffen wurden. Im Anschluss wurde die Fläche mit Mineralputzgrundierung grundiert und mit DomoNaur® Naturfarbe gestrichen.
Fußbodenheizung im Trockenbau – niedriger & leichter Aufbau

NaturaWood Fußbodenheizung für Holzdielen
Strahlungswärme ist sehr angenehm. Egal ob Sie eine Wandflächenheizung oder eine Fußbodenheizung einsetzen, gewinnen Sie ein gesundes Raumklima. Weil die Wandflächen zum Aufstellen von Möbeln benötigt werden, wurde beim Ausbau der Scheune in Langgöns ein Fußbodenheizungssystem eingebaut.
Die Entscheidung ist für ein System mit niedrigem und leichtem Aufbau gefallen. Das Heizungssystem Natura-Wood besteht aus genuteten Holzfaserdämmplatten, Umlenkplatten und Füllelementen. Die Wärmeverteilung erfolgt über Wärmeleitbleche, in die das Mehrschichtverbundrohr im Durchmesser Ø=16mm integriert wird. Hinter jede Reihe Holzfaserdämmplatten werden Holzlager eingebaut, die im Anschluss zur Befestigung der Dielen durch verdeckte Verschraubung dienen.
Fachwerkscheune in Langgöns – geölte Massivholzdielen aus Eiche

„Rhön“ – Massivholzdielen in geölter Eiche
Auf das Fußbodenheizungssystem wurden durch „unsichtbare“ Verschraubung DomoNatur® geölte Holzdielen in Eiche „Rhön“ verlegt.
Die Holzdielen sind 20mm stark und werkseitig geölt. Ein Holzfußboden aus massiver Eiche bildet bei der Sanierung von Fachwerkhäusern eine wunderschöne Einheit zum Gesamtgebäude.
Fachwerkhaussanierung – Fragen zum Ausbau

Sanierung – Fachwerkhaus – Fachwerkscheune
Wenn Sie Fragen zum Ausbau einer Scheune oder eines Fachwerkhauses haben, dann sind wir gerne Ihr Ansprechpartner. Bei uns erhalten Sie eine kompetente Beratung und bei Bedarf auch die handwerklich nötige Unterstützung.
Gerne werden wir für Sie aktiv und freuen uns auf Ihren Besuch in unseren Ausstellungsräumen. Sie können uns auch unter den oben stehenden Rufnummern anrufen. Wir sind für Sie da!
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